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campanula:hagieliae

hagielia

Campanula hagielia

Also: hagieliae

Infrageneric Taxa

Campanula telmessi Huber-Morath & Phitos, sp. nov. [Sect. Quinqueloculares (Boiss.) Phitos]. Ex affinitate Campanula hagieliae Boiss.1)

Nomenclatuur

Boiss., Fl.Or. 3:899(1875)

Herbarium

Gesehenen Herbarexemplare: Ins. Rhodos: Rochers du mont Santo Elio pres Salakos (Bourgeau 217,G). Rochers an versant nord du M.Filerimo vers le sommet (Bourgeau 109,G,W). Rochers vers le sommet du Mont Filerimos versant nord (Bourgeau 216,G). In monte Prophet Elias, prope Salakos (K.H.Rechinger 7094,7124a,7124b,W). Mont Stefano bei Rhodi (Engelhardt,B).2)

Gesehenen Herbarexemplare: Ins. Chios: Prope Hagios Minas (Orphanides 656, G, JE, W). In fissuris rupium in valle a Livadi (.K.H.Rechinger 5283, inter Campanula lyrata Lam. et Campanula hagielia Boiss. intermedia, W). In Monte Kerki, in saxosis schist. versus Marathokampos (K.H.Rechinger 4058, W). In monte Ambelos, in saxosis reg. infereioris ad pag. Arvanitae (K.H.Rechinger 2192, W). In saxosis schist. inter Vathy et Kap Kotsikas (K.H.Rechinger 3399, W). In monte Kerki, in saxosis infer. ad Marathokampos (K.H.Rechinger 2012, inter Campanula lyrata Lam. et Campanula hagielia Boiss. intermedia, W). In monte Wigla prope pagum Mytilini (Wegner 3658, W). In fissuris rupium ad monasterium Zoodochos Pigi (K.H.Rechinger 3678, inter Campanula lyrata Lam. et Campanula hagielia Boiss. intermedia, W). In summo jugo supra pagum Hag. Kirykos (K.H.Rechinger 2209, inter Campanula lyrata Lam. et Campanula hagielia Boiss. intermedia, W).3)

Phylogenetische Zusammenhange

Phylogenetische Zusammenhange innerhalb der quinquelokularen Campanula-Arten

B-Gruppe
Die B-Gruppe umfasst diejenigen quinquelokularen Campanula-Arten, die im Gegensatz zu den Arten der A-Gruppe meist aufrechte Stengel besitzen. Sie bilden gewohnlich eine gabelig verzweigte rubenformige Wurzel aus und wachsen meist auf steinigen Boden; nur sehr selten (Campanula carpatha var. oreophila und zuweilen auch Campanula pelviformis) gehen sie auf Felsen uber. Die Arten dieser Gruppe besiedeln fast ganz Kleinasien und erreichen noch die ostlichen agaischen Inseln und Rhodos sowie die sudagaische Provinz. Bei genauer vergleichender Betrachtung kann man diese Arten auf zwei Untergruppen verteilen. Die erste Untergruppe umfasst die Arten Campanula lyrata, Campanula betonicaefolia, Campanula hagielia, Campanula sporadum und Campanula iconia; ihr Areal fallt fast mit dem Areal der weitverbreiteten und nahe miteinander verwandten Arten Campanula lyrata und Campanula hagielia, namlich Kleinasien und den ostlichen agaischen Inseln, zusammen. Die westliche Verbreitungsgrenze wird genau durch die ostlich-agaische Grenze der europaischen Flora (Flora Europaea I, 1964) gebildet. Die zweite Untergruppe umfasst die Arten Campanula pelviformis, Campanula tubulosa, Campanula carpatha und vielleicht Campanula medium. Die ersten drei Arten, deren enge Verwandtschaft sehr deutlich ist, sind ausschliesslich in der Sudagais verbreitet. Campanula medium zeigt einige Ahnlichkeiten mit Campanula pelviformis, z.B. in ihrer campanulaten Corolle und in den langlich-ovalen Grundblattern. Wir ordnen Campanula medium vorlaufig in dieser Untergruppe ein, obwohl die Beobachtungen von Briquet (1930) bezuglich des Auftretens drei- und funfzahliger Fruchtknoten ('Dans les limites des nos observations, les fleurs d'un meme individu sont toutes a gynecee pentamere ou a gynecee trimere“) noch einige Fragen bezuglich ihrer systematischen Stellung offenlassen.4)

Phitos 4 - Abb.1. page 490 - Arealabgrenzung der Gruppen der quinquelokuaren Campanula-Arten.

Habitus

Herba biennis vel perennis, molliter hirsutula, caule plerumque singulari vel plurimis erectis, virgatis, elatis, usque ad 70cm longis, simplicibus vel laxe racemosi-ramosis.Typus: Bourgeau 217 (G).

Die Art ist weich behaart, im Gegensatz zu Campanula lyrata, deren Behaarung rauh ist. Sie bildet gewohnlich einen kraftig entwickelten, aufrechten, traubig verzweigten, 60-70cm langen Hauptstengel aus. Manchmal aber, und das ist besonders auf den benachbarten Inseln der Fall, bildet die Pflanze mehrere Stengel aus, die Grundblatter sind nicht besonders gross oder sublyrat und die Behaarung ist dichter, so dass diese Pflanzen an Campanula lyrata erinnern.

Campanula sporadum bildet im Gegensatz zu Campanula hagielia und Campanula lyrata einen nicht ganz aufrechten, sondern ca. aufsteigenden Stengel, der kraftig, ca. gebogen und unregelmassig verzweigt ist. Dies sind die wichstigsten unterscheidenden Merkmale, wie auch, jedoch nur bei der typischen Form, die besonders grossen Bluten. 5)

Leaves

Folia basalia interdum usque ad 24cm longa, hirsutula, tenera, nervis ca. valde prominentibus, ovati-cordata vel sublyrata, acute dentati-serrata, lobulati-petiolata, lobis lateralibus inaequalibus in petiolo elongato decrescentibus; folia caulina inferiora basalibus subsimilia, petiolata, superiora oblongi-lanceolata, sessilia.

Ihre Grundblatter sind gross (bis 24cm lang), herzformig, spitz sagesahnig, mit hervortretenden Nerven. Manchmal aber, und das ist besonders auf den benachbarten Inseln der Fall, bildet die Pflanze mehrere Stengel aus, die Grundblatter sind nicht besonders gross oder sublyrat und die Behaarung ist dichter, so dass diese Pflanzen an Campanula lyrata erinnern.6)

Flowers

Flores terminales et axillares, breviter pedicellati, in racemis vel in paniculis laxe dispositi. Sepala ovati-lanceolata, valde acuminata, pubescentia, margine incani-hirsutula, corollae tubo dimidio breviora vel longiora; appendices ovatae, dense et molliter incani-hirsutulae, receptaculum plene tegentes. Corolaa plerumque magna, valde tubulosa, extus incani-pubescens, tubo ca. 20mm longo, interdum ad 30mm longo, lobis brevibus late ovatis. Stigmata 5.

Die Krone ist lang und ausgepragt rohrig.7)

Fruit

Ovarium 5-loculare.

Origin

Hab. in ins. Rhodos. Campanula hagielia kommt, wenigstens in ihrer typischen Form, nur auf der Insel Rhodos vor.

Diskussion. Es ist bemerkenswert, dass das Areal der hier ebsprochenen Campanula-Gruppe genau mit dem Gebiet zusammenfallt, das Rechinger (1950) auf Grund seiner Studien an der gesamtagaischen Flora als “sudagaisches Gebiet” ausgegliedert hat. So besiedeln die Insel Kreta drei endemische Arten, namlich Campanula pelviformis Lam., Campanula tubulosa Lam. und Campanual saxatilis L., wahrend Karpathos von der mit Campanula tubulosa nahe verwandten Campanula carpatha Hal. und due Insel Kythera von einer mit Campanula saxatilis eng verwandten Sippe besiedelt wird. Nur die von Rechinger ebenfalls zum sudagaischen Gebiet gezahlte Insel Rhodos zeigt mit ihrer Campanula hagielia Boiss. engere Beziehungen zum ostagaischen Gebiet. Die Verbreitung unserer Campanula-Arten auf den erwahnten Inseln mit ihrer Tendenz zur Ausbildung vikariierender Sippen beweist erneut die engen floristischen Verbindungen dieser Iseln untereinander. So zeigt auch die Campanula-Verbreitung, dass das sudagaische Gebiet trotz seiner verbindenden Lage zwischen den umgebenden Bereichen (Rechinger 1950) einen recht eigenen Florencharakter bewahrt hat 8)

Auf den weiter sudlich gelegenen Inseln, wie z.B. Ikaria, Kos usw., findet man eine Menge verschiedener Formen, die schliesslich auf Rhodos sich zu zwei unterscheidbaren Arten, namlich Campanula hagielia und Campanula sporadum, differenziert haben. Die auf den dazwischen liegenden Inseln vorkommenden Individuen konnen wir als Ubergangsformen von Campanula lyrata zu Campanula hagiela und Campanula sporadum betrachten. Jedenfalls ist es fast unmoglich, diese Pflanzen der einen oder anderen Art zuzuordnen. So kommen z.B. auf der Insel Samos ausser der hier vorherrschenden Campanula lyrata auch noch Individuen vor mit einigen Merkmalen von Campanula hagielia, z.B. den herzformigen Grundblattern. Noch sudlicher, und zwar auf den Inseln Ikaria, Kos und Phurni, ist die Zuordnung zu einer der Arten meistens unmoglich.

Campanula sporadum hat dasselbe Areal wie die ihr nahe verwandte Campanula hagielia. Trotzdem scheint es, dass diese beiden Arten sich nie vermisschen, sondern jeweils eigene Populationen ausbilden. Typische Exemplare von Campanula sporadum habe ich von der Insel Rhodos und der benachbarten Insel Chalki gesehen. Weil Campanula sporadum ebenso wie Campanula hagielia hochst wahrscheinlich differenzierte Formen von Campanula lyrata sind, findet man, wie schon gesagt, auf den zwischen Rhodos und Chios liegenden Inseln sehr oft intermediare Formen zwischen den erwahnten Arten. 9)

D.Phitos 4 - Abb.4. page 494: Verbreitung der Campanula-Arten: Photographer: Herman Berteler.

1)
:ref:JDamboldt01
2) , 3) , 4) , 5) , 6) , 7) , 9)
:ref:dphitos04
8)
:ref:dphitos02
campanula/hagieliae.txt · Laatst gewijzigd: 2013/06/28 09:10 door 127.0.0.1