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campanula:goulimyi

goulimyi

Campanula goulimyi

Turrill, Kew Bull. 1955: 354 (1955), emend. Phitos1)

Herbarium

Gesehene Herbarexemplare: Ins. Euboea: Ad rupes inter Hagios et Achmet Aga (Goulimis s.n., Herb. Goulimis, Athenae). In faucibus calc. ca. 10km ab Achmet Aga (Prokopion) austro-occidentem versus, ca. 300m. (K.H.Rechinger 18177, 16702, W).2)

Von Campanula goulimyi habe ich im Herbarium Goulimis (Athen) den Isotypus gesehen, ausserdem weitere Exemplare, die spater im gleichen Gebiet wie der Typus gesammelt worden sind. Danach zu urteilen, scheint es mir, dass Turrill (l.c.) hochstwarcheinlich diese Art auf Grund unvollstandiger Exemplare beschrieben hat. So beschreibt er ihre Grundblatter “Folia basalia spathulata…”, und vergleicht sie mit denen von Campanula tubulosa: “a Campanula tubulosa Lam. foliis caulinis saepe oblanceolatis, floribus minoribus distinguitur”. Campanula goulimyi zeigt jedoch keine Verwandtschaft - ausgenommen das 5-loculare Ovarium - zu Campanula tubulosa, und ihre Grundblatter sind deutlich “ovati-cordata, elongate lobulati-petiolata”. Die nicht stark ausgebreitete, sondern mehr aufrecht anliegende und starker beblatterten Stengel erinnern an Campanula andrewsii, von welcher sie sich jedoch besonders durch die eiformig-herzformigen Grundblatter und die grossen Kelchanhangsel unterscheidet. Weiterhin zeigt Campanula goulimyi Ahnlichkeit mit Campanula lavrensis; von dieser ist sie besonders durch die kraftigeren, mehr oder weniger aufrecht-niederliegenden, starker beblatterten und gewohnlich starker verzweigten Stengel, durch die eiformig-herzformigen Grundblatter und die breit eilanzettlichen Kelchanhangsel unterschieden. Die Art ist endemisch im nordlichen Teil der Insel Euboea.3)

Phylogenetische Zusammenhange

Phylogenetische Zusammenhange innerhalb der quinquelokularen Campanula-Arten

A-Gruppe
Zu dieser Gruppe gehoren die folgenden quinquelokularen Arten: Campanula andrewsii, Campanula topaliana, Campanula lavrensis, Campanula goulimyi, Campanula euboica, Campanula celsii, Campanula anchusiflora, Campanula merxmuelleri, Campanula reiseri und Campanula rechingeri; jedoch sind ihr als naturliche Einheit auch noch die trilokularen Sippen der Campanula rupestris-Gruppe (Phitos, 1964b), namlich Campanula rupestris, Campanula cymaea, Campanula sciathia, Campanula constantinii, Campanula scopelia und Campanula thessala zuzurechnen. Diese trilokularen Arten bilden mit den oben angefuhrten quinquelokularen Arten nicht nur eine morphologisch und habituell recht einheitliche Gruppe, sondern sie besiedeln auch ein gleiches Areal. Wie in der oben erwahnten Arbeit ausgefuhrt ist, sind alle diese Arten rupikole, meist monokarpische Pflanzen mit rosettig dem Fels anliegenden, leierformigen oder gelappten, selten unzerteilten Grundblattern und gebogenen, dem Fels anliegenden Stengeln. Sie besiedeln ein geographisch klar umgrenztes Gebiet, namlich den ganzen Peloponnes, das ostliche griechische Festland mit der Insel Euboa, die Sporaden und die Halbinsel Athos. Wie die Karte(1) zeigt, fallt die Ostgrenze mit der ostlichen Begrenzung des westlichen und nordlichen Teilgebietes der Agais nach Rechinger zusammen. Es ist sehr warscheinlich, dass auch noch einige Inseln der nordlichen Cycladen, so z.B. die Insel Kythnos, Sippen der erwahnten Gruppe besitzen; bisher ist dies aber noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen. Ausserdem wird von der Insel Samothraki Campanula rupestris Sibth. et Sm. angegeben (Ade und Rechinger, 1938), wobei es sich sicherlich um eine Sippe aus dieser Gruppe handeln muss. Auf der Karte(2) kann man deutlich den vikariierenden Charakter dieser Arten bemerken. Fur die Arten dieser Gruppe gilt ganz besonders, was Rechinger (1947) ausfuhrt: “Immerhin ist Tendenz zu mosaikartiger Arealbildung fur diesen Formenkreis anzunehmen”. Das Thema des Vikariismus und des Endemismus dieser Sippen wird jedoch in einer eigenen Arbeit ausfuhrlicher behandelt werden.4)

Phitos 4 - Abb.1. page 490 - Arealabgrenzung der Gruppen der quinquelokuaren Campanula-Arten.

Chromosomen

Phitos 4 - Tabelle 1 pag. 488.
Phitos 4 - Tabelle 1 Fortsetzung pag. 489.

Habitus

Herba biennis, molliter virescenti-pubescens, caulibus elongatis usque ad 40cm longis, in saxis erecti-icumbentibus, racemosi- vel paniculati-ramulosis, pluri-foliosis, ramulis tenuibus, plerumque unifloris.

Hab. in ins. Euboea septentrionali: in saxosis.

Typus: Goulimis s.n. (Isotypus, Herb. Goulimis, Athenae.5)

Leaves

Folia rosularia mediocria, ovati-cordata, petiolo incluso ca. 7cm longa, serrati-crenata, virescenti-pubescentia, elongate lobulati-petiolata, lobulis oblongis, gradatim decrescentibus; folia caulina inferiora basalibus similia vel subsimilia sed minora; superiora plurima, comparative magna, late ovata vel obovata vel spathulata, interdum apice rotundata, crenati-serrata, sessilia.6)

Flowers

Flores terminales et axillares, pedicellati, in racemis vel in paniculis subunilateraliter dispositi. Sepala magna, late ovati-lanceolata, valde acuminata, pubescentia, corollae tubo dimidio manifeste longiora; appendices ovatae, acutae, pubescentes, margine tenuiter incani-hirsutuli-ciliatae, receptaculo aequilongae vel longiores. Receptaculum obconicum costatum. Corolla valde tubulosa, violacei-caerulea, extus puberula, tubo ca. 13mm longo et 5mm lato, lobis obovatis vel ellipticis, erecti-patentibus. Stigmata 5.7)

Fruit

Ovarium 5-loculare.

Origin

D.Phitos 4 - Abb.2 page 492 - Verbreitung der Campanula-Arten:-Photographer: Herman Berteler.
D.Phitos 4 - Abb.2 page 492 - Verbreitung der Campanula-Arten:-Photographer: Herman Berteler.

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campanula/goulimyi.txt · Laatst gewijzigd: 2013/06/07 13:58 door 127.0.0.1