attica
Campanula attica
Boiss & Heldr.
Nomenclatuur
Synonym Campanula ramosissima Sibth. & Sm.
Anatomisch
Bei einer Anzahl Arten von Campanula und bei einigen Arten nahe verwandter Gattungen (Michauxia, Phyteuma, Symphyandra, Specularia) kommen Abweichungen vom typischen Bau der Stengel (auch hier und da der Wurzeln) vor, die eine besondere Erwahnung verdienen. Es sei jedoch von vornherein bemerkt, dass dieselben nicht immer bei allen Individuen derselben Art die gleichen sind. In den einfachsten Fallen finden sich innerhalb des Holzringes Gruppen von kleinzelligem, teilingsfahigem Gewebe, dem Siebrohren fehlen (Campanula persicifolia L., Campanula carpathica Jacq., Campanula attica Boiss.) Siebrohren finden sich bei Campanula latifolia L., Campanula Trachelium L. Dieselben besitzen also inneren Weichbast. Bei Campanula Grossekii Heuff. sind einige dieser Weichbastbundel auf der ausseren, also der dem primaren Holze zugekehrten Seite mit radial angeordneten Holzzellen versehen. Von hier aus finden sich nun alle moglichen Ubergange bis zur Ausbildung eines oder mehrerer Ringe von getrennten collateralen oder auch concentrischen Gefassbundeln (letztere mit centralem Phloem), und schliesslich kann es dazu kommen, dass diese Bundelmit einander verschmelzen und so einen geschlossenen, inneren Gefassbundelring bilden (z.B. Campanula pyramidalis L.). Die inneren Gefassbundel haben ubrigens meist Dickenwachstum, mogen sie getrennt oder vereinigt sein.
Nach Westmaier ist das Vorkommen innerer Strange nie zu beobachten bei jenen Arten der Gattung Campanula, welche bei geringer Hohe armblutig sind. Dieser Satz darf nicht umgekehrt werden, z.B. sind die stattlichen und reichblutigen Campanula rapunculoides L. und Campanula Medium L. ganz normal gebaut. Weiss hat ubrigens nachgewiesen, dass die markstandigen Bundel nicht stammeigen sind. Derselbe hat auch bei Campanula pyramidalis L. Rindenbundel (mit centralem Xylem und Dickeuwachstum) beobachtet. (Nahares bei Westermaier, Monatsber. der Kgl. Akademie der Wissenschaften, Berlin 1881, p.1064; Petersen in Engler's Jahrbuchern III, 1882, p. 394; Weiss, in Bot. Centralblatt XV, 1883, p. 325). G. Kraus hat bei 12 Gattungen - gemass der im Folgenden angenommenen Umgrenzung - das Vorkommen von Inulin nachgewiesen (Bot. Zeitung 1877, p. 329), nachdem Prantl es zuerst bei Campanula rapunculoides aufgefunden hatte.1)